Ich schaute meinem Inneren Kind zu, wie es zufrieden vor sich hin spielte. Still, im Jetzt versunken. Eigentlich wollte ich es fragen, ob es mir heute seinen zweiten Tipp für meinen neuen Blog verrät. Aber ich merkte, dass ich es in seiner Seligkeit gar nicht stören mochte. Es spielte so schön, alles war in Harmonie, in sich vollkommen. Doch im nächsten Moment schaute dieses wundervolle Kind zu mir auf. Mit samtig weichem, warmem Blick, aus seiner stillen, friedlichen Welt heraus: „Ja, ich habe dir das letzte Mal drei Tipps versprochen. Und wir machen jetzt mit dem zweiten Tipp weiter.

Bei dem zweiten Tipp heute geht es um Dankbarkeit.

Jedes Kind soll lernen „Danke“ zu sagen, stimmt´s? Warum? Warum ist das wichtig?“ Es setzte sich zu mir und schaute mich erwartungsvoll an. „Na, weil sich das so gehört“, wollte ich antworten, sagte aber nichts, denn ich wusste, das wäre eine ziemlich blöde Antwort gewesen. Ich tauchte stattdessen tiefer in die Frage ein.

Was passiert eigentlich, wenn man „Danke“ sagt, bzw. es nicht sagt?

Ich probierte es aus. Ich wiederholte das Wort innerlich und merkte, dass ich damit ein gutes Gefühl in mir erschaffte. Es entstand eine positive, wertschätzende Energie in mir.

Ich tauchte noch tiefer in das Gefühl der Dankbarkeit ein, forschte weiter. Ich stellte fest, dass „Dankbarkeit“ und „Unzufriedenheit“ gleichzeitig nicht funktionieren. Dankbarkeit hebt die Energie der Unzufriedenheit auf. Ja, sie hebt sogar Unglücklichsein auf.

„Dankbarkeit ist ein Zaubermittel!“,

unterbrach mein Inneres Kind meine innere Forschungsreise. Es schien mir ganz genau zu folgen. „Das ist kein Scherz, Dankbarkeit hat wirklich Zauberkraft“, betonte es nochmal mit noch mehr Nachdruck.

Ich war neugierig, noch mehr zu erkennen und so surfte ich weiter in der Energie der Dankbarkeit. Und ich erkannte weitere Aspekte. Z. B. dass Dankbarkeit vor Gleichgültigkeit schützt. Gleichgültigkeit ist ein schleichendes Gift, das auf lange Sicht nicht nur unsere Beziehungen, sondern auch die Freude am Leben tötet. Wir Menschen neigen dazu, Sachen erst zu schätzen und uns dann einfach an sie zu gewöhnen, ihren Wert nicht mehr zu beachten. Dankbarkeit hilft uns dabei, wertzuschätzen was wir haben.

Langsam wurde mir bewusst, dass wir zwar recht gut gelernt haben, uns im Außen höflich zu bedanken, aber den tieferen Sinn von dem Zaubermittel „Dankbarkeit“ nicht mehr wirklich im Bewusstsein haben.

Inzwischen stand mein Inneres Kind vor mir, mit einem Buch in der Hand. Ich nahm es auf meinen Schoß und sah den Titel des Buches:

Das Zauberhandbuch – Band 1 – Die Magie der Dankbarkeit.

Es gab mir das Buch, ich öffnete es und wir schauten zusammen hinein. Es gab nur Bilder in dem Buch. Ich erkannte mich selbst in dem Bild der aufgeschlagenen Seite. Ich guckte genauer hin und stellte fest, dass es dabei um meinen Alltag ging. Um einen ganz normalen Tag, nichts Besonderes. Dann schlug mein Inneres Kind die letzte Seite auf und nahm einen Zauberstab, der dort in dem Buch lag, heraus. Es gab ihn mir in die Hand.

Er glitzerte und hatte in seinem Inneren ein goldenes Licht. Dann öffnete mein Inneres Kind wieder die Seite mit meinem Alltag. „Such dir etwas von dieser Seite aus.“, sprach es zu mir. Mein Blick fiel auf die Stelle, wo ich am Schreibtisch sitze und Emails beantworte. „Jetzt berühre die Stelle mit dem Zauberstab“, war die Anweisung meines Inneren Kindes. Ich tat es.

In dem Moment ertönte ein heller, freudiger Klang und in dem Bild erschienen in Lichtschrift: „Danke!“

Und ich hörte mich denken: „Ja, danke dafür, dass ich das tun kann. Dass ich mit den Menschen in Kontakt bin und dass ich diese Kommunikation ganz bequem von meinem Schreibtisch aus erledigen kann. An einem schönen Platz mit einem wunderschönen Ausblick. Danke für die wundervolle Möglichkeit, so arbeiten zu können.“ Dann fiel mir eine weitere Sache aus meinem Alltag ins Auge. Ich berührte auch diese mit dem Zauberstab und fand Worte der Dankbarkeit für sie. Es passierte das Gleiche, wie beim ersten Mal. Ich machte weiter mit meinen Alltagssituationen. Mit jedem Mal veränderte sich das ganze Bild. Es wurde immer heller, farbenfroher. Nach und nach strahlte der „normale Alltag“ immer mehr wie ein ganz besonderer, ganz wertvoller Tag. Die ganze Seite wirkte auf einmal so wertvoll. Ich schaute es an, mein Herz sprudelte und ich dachte: „Ich habe ein tolles Leben! Danke!“

Mein Inneres Kind klatschte in die Hände vor Freude. Dann nahm es das Buch und öffnete es an einer anderen Stelle. Ich schaute neugierig hinein.

Ich sah eine Situation aus meiner Familie,

die es mir manchmal schwer fällt anzunehmen, die mich oft traurig macht. Ich berührte das Bild mit dem Zauberstab. Es machte wieder „Plinnng“, das Wort „Danke“ erschien. Ich schaute die Seite an und wiederholte innerlich das Wort „Danke“, ohne genau zu definieren wofür ich dankte. Eine Zeit lang passierte nichts. Dann fing die Seite an heller zu werden und mein Herz wurde etwas leichter. Das Wort „Danke“, das in mir kreiste, bekam langsam einen konkreten Sinn: „Danke für die unendlich tiefe, grenzenlose Liebe, die ich mit diesen Menschen erleben darf. Danke, dass sie Teil meines Lebens sind, auch wenn ich die Situation mir ganz anders wünschen würde. Danke, dass ich durch diese Erfahrung lernen konnte, „trotzdem zu lieben“. Urteilslos zu lieben. Bedingungslos zu lieben. Eine Liebe zu erleben, die nur aus den Tiefen der menschlichen Erfahrungen erwachsen kann.“ Die gesamte Geschichte erschien mir jetzt so unglaublich wertvoll. Wie ein riesiger Schatz, eine wirkliche Bereicherung für mein Leben. Mein Inneres Kind strahlte mich an:

„Nun kannst du zaubern!“,

sagte es fröhlich und marschierte wieder mit freudigen Schritten zurück zu seinen Spielsachen. Eine Sekunde später war es wieder ganz in sein Spiel vertieft, selig und zufrieden. „Danke!“, sagte ich noch zu ihm. Dann legte ich meinen Zauberstab sorgfältig in meinem Herzen ab, in Vorfreude darauf, ihn bald wieder zu benutzen.

Ja, lass uns zaubern!

Denn auch du hast einen „Zauberstab der Dankbarkeit“. Setze ihn ein. Wähle irgendetwas aus deinem Leben, berühre es mit deiner Dankbarkeit bis du erkennst, wofür du an der Stelle dankbar sein kannst. Denke dabei immer daran: Jede Medaille hat zwei Seiten. Also, auch die Sachen, die dir auf den ersten Blick unerfreulich erscheinen, haben eine wertvolle, positive Seite. Immer. Das ist das unumstößliche Gesetz der Dualität. Aber nicht immer kann man diese Seite direkt sehen. Da hilft dann der Zauberstab. Probiere es aus! Du wirst durch die Kraft der Dankbarkeit dein Leben, deine Beziehungen, dich selbst viel positiver und wertvoller erleben. Du wirst weniger leiden, du wirst zufriedener und glücklicher sein. Ja, du kannst mit Dankbarkeit dein Leben verzaubern!

In Liebe,